Komische Auffassung von „neutral“ und „Meinungsbildung“
Welch unterschiedliche Ansichten und Verständnisse es zu bestimmten Begriffen gibt, ist immer wieder sehr bemerkenswert und wundert einen immer wieder. Ich schreibe diesen Artikel nicht um einen Menschen bloß zustellen oder zu beleidigen oder sonstiges. Mich regen solche Berichte einfach nur auf. Hier wird meiner Meinung nach, nur der Bürger für dumm verkauft und man möchte hier auf einfache Art und Weise die eigene Weste rein waschen. Ich beziehe mich hier auf den Artikel aus dem Rheinischen-Anzeiger vom 20.01.2015 „In eigener Sache„.
Lieber Herr Thiel,
ich habe nicht gedacht das Menschen so wenig Rückgrat haben können, ich wurde aber wieder einmal eines besseren belehrt. Ich bin nun seit 2009 in Dormagen politisch unterwegs und muss Ihnen in Ihrer Aussage, deutlich widersprechen.
„Alleiniger Maßstab für unsere Berichterstattung ist der Informationsgehalt von Nachrichten. Wir berichten neutral. Wir lassen nichts weg und bauschen nichts auf. In unserer Kommentierung tragen wir zur Meinungsbildung bei. Wir beziehen klar Stellung, aber wir machen keine Stimmung.“.
Diese Aussage alleine ist doch schon eine reine Farce, oder meinen Sie das wirklich ernst? Sie berichten neutral? Sie berichten neutral für bestimmte Kunden und Anzeigenschalter in Ihrem Blatt, ansonsten berichten Sie gar nicht.
Nehmen wir allein den letzten Wahlkampf, allein deswegen weil Sie sich ja so aufplustern wegen der neutralen Berichterstattung. Sie halten es also für neutral in einem Kommunalwahlkampf, wenn Sie kleine Parteien und Wählergemeinschaften völlig totschweigen und somit den laufenden Wahlkampf massiv beeinflusst haben? Das ist für Sie also neutrale Berichterstattung. Was wäre denn für Sie nicht neutral gewesen, wenn Sie kleine Parteien-/Wählergemeinschaften erwähnt hätten?
Ich habe ja schon viel zu Neutralität gehört und gelesen, so etwas aber noch nicht. Sie bilden keine Meinung, Sie geben Sie vor. Nehmen wir als Beispiel dazu vielleicht die Kommentarfunktion in der anderen Dormagener Gazette. Wenn dort über ein Thema berichtet wird, wo man die Reaktion der Bürger schon vorher kennt, wird dort einfach die Kommentarfunktion abgeschaltet, damit erst gar keine andere Meinung erscheinen könnte. Der Bürger hat gar nicht die Möglichkeit sich eine eigene Meinung zu machen, weil Sie einfach nicht dementsprechend berichten.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass bis heute mal eine Anfrage zu einem Thema in Dormagen an uns gerichtet wurde, ich kann mich genauso wenig daran erinnern jemals eine Pressemitteilung von uns, im Rheinischen-Anzeiger gelesen zu haben. Wir sind vom Dormagener Bürger gewählt worden, also ein Mitglied des Dormagener Stadtrates, dass ist anscheinend an Ihnen bis heute vorbeigegangen. Aber Hauptsache Sie berichten neutral.
Das einzige mal das Sie was über uns geschrieben haben, war, als Ihnen eine Richtigstellung ins Haus gestanden hatte, da hatte man sich dann herab gelassen mit uns Kontakt aufzunehmen. Das war aber das einzige mal bis heute.
Das ist also Ihre Vorstellung von neutral, na da kann man nur noch sagen, wundert einen nichts mehr. Vielleicht sollten Sie einfach noch einmal über den Begriff „neutral“ und „Meinungsbildung“ in aller Ruhe nachdenken.
Zu dem Artikel den die Sie „In eigener Sache“ meinen noch etwas, dieser hat gar nicht so unrecht. Wenn Sie sich mal selbst mit der dort beschriebenen Materie auseinandersetzen würden, würden Sie das auch selbst feststellen. Das möchte man aber mit aller Gewalt verhindern, weil die Personen, die diese Entwicklung das schon seit Jahren vorrausagen, wurden diffamiert, beschimpft, abgestempelt und was sonst noch alles. Es tritt nur leider genauso ein wie es beschrieben wurde und nun wissen die Gutmenschen nicht wie Sie aus dieser Nummer herauskommen sollen.
Es ist schade, dass Pressearbeit in Dormagen so unterschiedlich verstanden wird…